Haben die Überfahrt von Cadiz nach Madeira nun doch auf Dienstag den 13. verschoben…ob dass ein gutes Omen ist????
Legen um 7:20 von der Marina America ab, wo wir am Vortag, zwecks Wäsche waschen, festgemacht haben. Gegenüber legt zur selben Zeit gerade ein Kreuzfahrtschiff an. Obwohl wir diese Riesen nicht so mögen ;-(, ist es uns doch ein Foto wert.






Nachdem mein lieber Mann, bezüglich Angelausrüstung in Cadiz am Vorabend noch schnell nachgerüstet hat, sind auch schnell, nach 2,5 Stunden motoren, die Segel und auch die Angel draußen. Dieses mal mit neuem Köder…..und siehe da, kurze Zeit später auch schon der erste Biss. Nur die neue Spule hält nicht was sie verspricht und so holen wir den Thunfisch, welcher groß genug für uns beide ist, mit dem guten alten Holzbrett aus dem Wasser.
Um 14:50 lässt der Wind wieder nach und wir starten erneut den Motor um ihn um 18:20, bis Madeira, aber dass wissen wir natürlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, nur mehr zum Laden der Batterien zu starten.



Wir segeln am Wind mit 10-14 Knoten in den Sonnenuntergang und reffen am Abend die Segel, damit wir es in der Nacht, falls er wieder zunimmt, ruhiger haben. Der Wind kommt immer mehr raumschots und so segeln wir bei Sonnenaufgang im raumen Wind bei 13-16 Knoten und Wellengang so um die 3 Meter.
Es geht mächtig dahin, Delphine kreuzen unseren Weg und erfreuen uns mit ihrer Anwesenheit. Doch die Freude hält nicht lange an, da plötzlich am Ruder ein Knarren und ein Krachen zu verspüren ist. Das Problem ist alsbald entdeckt, die Schrauben, vom neuen Autopiloten (11/2018) haben sich gelöst. Wir müssen beidrehen, da wir so manövrierunfähig sind und den Autopiloten abmontieren. Ab nun heißt es per Hand steuern. Wir wechseln uns alle drei Stunden ab, wo es bei 33 Knoten Spitzenwind (Top-Speed 11,2) und Monsterwelle erheblich ans Eingemachte geht.
Völlig übermüdet, wird uns klar, so schaffen wir dass niemals nach Madeira. Überlegen kurz den Kurs auf Lanzarotte zu setzen (wäre von der Welle günstiger), beschließen aber doch den Kurs nach Madeira beizubehalten. Während ich das Schiff steuere, findet der Skipper zwei passende Schrauben und montiert nochmals den Autopiloten – mit Erfolg. Nun können wir uns, zumindest für einige Zeit ausruhen. Bis Freitag früh, denn da gibt der Autopilot erneut w.o. – wir müssen wieder beidrehen, jedoch hat der Captain in der Zwischenzeit die Technik des Autopiloten studiert und im Nu läuft das Ding wieder.



Tagsüber zeigt sich die Sonne nur sehr selten, bis gar nicht, in der Nacht begleitet uns der Mond in seiner vollen Pracht, wenn er nicht gerade hinter den Wolken verschwindet. Ein einziges Mal werden wir von einem Segelboot überholt – Volvo Ocean Race – mit 33 Knoten – da haben wir einfach keine Chance.
Samstag früh sehen wir dann endlich Land der Insel Porto Santo, deren Leuchtturm wir schon um Mitternacht wahrnehmen können. Wir starten nochmals für zwei Stunden den Motor, aber nur um zu laden, um ihn zwei Stunden später wieder abzuschalten und die letzten Meilen zu segeln. Die Verbraucher-Batterien sind auch nicht mehr die jüngsten und besten, wir schätzen die müssen demnächst ebenfalls erneuert werden.

Die Meerenge zwischen Madeira und seiner Schwesterinsel Porto Santo ist bis zu 2300 m tief und 45 km breit. Bei der Durchfahrt hatten wir ziemlich Gegenstrom, hohe Wellen (die waren wir aber bereits gewohnt) und dass Wasser war so richtig kribbelig. So ein Naturschauspiel haben wir in diesem Ausmaß noch nie erlebt.



Am Samstag den 17.08.2019 um 15:20 Ortszeit (16:20 Bordzeit) erreichen wir nach fünf Tagen Madeira und gehen in der Marina Funchal an die Mooring. Wir köpfen eine Flasche Champagner, laden den netten Marinero (Prinz Charles) auf ein Gläschen ein und freuen uns einfach, dass wir es geschafft haben.