Brigitte bringt Erich um 10:00 in den Hafen und wir können pünktlich ablegen. Es ist Wind mit bis zu 15 Knoten raum vorausgesagt.



Erich übernimmt das Ruder und wir können schon bald die Segel fieren. Vorbei an Giniginamar, wo uns Brigitte mit dem Feldstecher beobachtet und auch fotografiert. Am späten Nachmittag ankern wir dann vor dem Hafen Morro Jable. Nachdem uns der Marinero über eine halbe Stunde im Hafenbecken, vor der Tankstelle, warten lässt. Mit dem Dinghi geht es dann an Land, wo Brigitte schon sehnsüchtig auf uns wartet. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg in die Cofradia (so werden die Fischlokale im Hafen genannt) um bei einem guten Essen und einem Fläschchen Wein, Abschied zu nehmen.
Es war eine schöne Zeit mit Euch und wir hoffen auf ein Wiedersehen…..wo auch immer das sein mag :-).




Die Nacht wird dann alles andere als ein Kindergeburtstag (würde Fritz sagen). Bis auf zwei Stunden haben wir ständig Wind bis zu 35 Knoten. Vor dem Zubettgehen, stecken wir nochmal 10 Meter Kette. An schlafen ist aber nicht wirklich zu denken. Um 07:00 bläst der Wind noch immer ordentlich, wir beschließen aber trotzdem, eine Stunde später, bei 30 Knoten, den Anker zu lichten.
Je weiter wir uns von der Bucht entfernen, desto ruhiger wird es und plötzlich ist der Wind ganz weg. Dies aber nur für kurze Zeit, nach ca. einer Stunde können wir den Motor abstellen und im raumen Wind bei moderaten 15-20 Knoten segeln. Zwischendurch wird noch schnell ein Bonito gefangen. Beim Rausholen, des doch recht beachtlichen Weißthunas (erkennbar an blau-stahlgrauer Frabe, weißem Bauch und schwarzem Rücken mit zehn kurvigen Längsbändern), machen wir die Segel kleiner und nehmen Fahrt raus. Da die Wellen auch wieder beachtlich hoch sind, ist das schon ordentlich schweißtreibend.
Am späteren Nachmittag nehmen Wind (bis zu 38,6 Knoten) und Welle (3-4 Meter) deutlich zu. Wir befinden uns in der Accelerations Zone, der Spuk dauert ca. 2,5 Stunden, dabei machen wir bis zu 12,6 Knoten Fahrt und können den Anker, gerade bei Sonnenuntergang um 19:50 vor Posito Blanco in den Sand werfen.




Da es wegen der vielen Eiweißumwandlungen bei Fischen zu Vergiftungserscheinungen kommen kann und um ein wenig Abwechslung in den Speiseplan zu bringen, wird noch am selben Abend, aus dem neuen Buch „Spanische Fischküche“ ein Marmitako al la bermeana (Weißthuneintopf) gezaubert.







In Anif del mar wird für drei Tage ein Auto angemietet und Gran Canaria erkundet. Der erste Tag führt uns in die Hauptstadt Las Palmas, wo uns der historische Teil besonders gut gefällt und natürlich darf auch der Hafen nicht fehlen.




Jedes Jahr startet dort der „World Cruising Club“ ARC mit über 200 Booten, um 2700 Seemeilen über den Atlantik nach St. Lucia zu segeln.




Am Donnerstag geht es in die Berge….Pico de las Nieves ist mit 1949 Metern über dem Meeresspiegel die zweithöchste Erhebung der Insel. Die Straßen sind sehr eng, aber Gott sei Dank ist hier nicht mehr allzu viel los. Immer wieder stoppen wir um die wunderschöne Landschaft, welche von der UNESCO zum Biospährenreservat erklärt wurde, auf Bild festzuhalten.




Unser nächster Halt ist Tejeda im Gipfelgebiet. Die Landschaft wird von ausgedehnten Wäldern aus kanarischen Pinien und Mandelplantagen beherrscht. Auch Kunst und Kultur sind in dieser Gemeinde präsent. Im Dorf befindet sich das Museo de Esculturas de Abraham Cardenes mit Skulpturen des großen kanarischen Künstlers. Zurzeit gibt es eine Ausstellung von Fotografien stillender Mütter.


Wer dort zu Besuch weilt darf sich auch nicht die hausgemachten Mandelbackwaren entgehen lassen.






Zum Essen kehren wir am Nachhauseweg im Restaurante Bodegon Vandama, einem Weingut aus dem 16. Jahrhundert, ein.
Da uns noch der Norden fehlt und wir vom bekannten Blütenkäse und Rum in unserem Inselguide gelesen haben, führt uns der Weg am Freitag zuerst einmal nach Teror.






Die Gemeinde liegt im nördlichen Inselinneren, der Tourismus ist hier nur schwach ausgeprägt. Der Platz von Teror ist das Herzstück des Dorfes. Hier können die typischen Balkone der kanarischen Architektur ebenso bewundert werden wie die Basilika mit der Virgen del Pino, Schutzherrin der Diözese der kanarischen Inseln.
Wir verkosten Eis aus Ziegenkäse….etwas gewöhnungsbedürftig…und machen uns darauf weiter auf den Weg nach Norden, dieser führt uns durch mehrere Barrancos (Schluchten) an unser nächstes Ziel – Santa Maria de Guia.



Bei einem Spaziergang durch die Straßen kann man die Schönheit der Gebäude bewundern, insbesondere, nachdem die Häuser der Altstadt neu gestrichen und verschönert wurden und auch noch werden.



In einer typischen Tapasbar, fragen wir nach dem bekannten Queso de Flor (Blütenkäse). Der Wirt erklärt uns, dass das Fiesto del Queso (Käsefest) in Guia in der letzten Woche im April bis Anfang Mai gefeiert wird. Damit soll das typische Produkt bekannt gemacht werden. Auch er hat landestypischen Käse zum Verkosten und so nehmen wir dieses Angebot gerne in Anspruch. Außerdem verrät er uns wo wir regionale Produkte käuflich erwerben können.
Und so fahren wir mit Käse und Arehucas Rum im Kofferraum, weiter nach Puerto de las Nieves, wo die Schroffheit des Nordens schon deutlich zu sehen ist.




Wer ein Stück ursprüngliches Gran Canaria sucht, der findet es in Sardina del Norte. Kurz hinter Galdar, vorbei an Bananenplantagen und Treibhäusern, liegt das kleine Fischerdörfchen. Es ist wohltuend unspektakulär und lockt mit Ruhe und Beschaulichkeit. Wir parken unseren Fiat und gehen zu Fuß Richtung Puerto.



Hier stehen keine Schiffe, nur ein paar kleine Fischerboote. Der Atlantik schlägt seine Brandung gegen die Felsen in die wunderschöne Badebucht, wo ein paar Jugendliche mit Surfboards ihr Glück versuchen. Mit unvergesslichen Eindrücken im Gepäck, treten wir den Heimweg an.



Wir verbringen noch einen Tag in der Bucht Anfi del Mar, bevor wir am Sonntag den Anker lichten und nach Mogan motoren. Wie immer vor einer Überfahrt, gestaltet sich die Nacht nicht gerade zu unseren Gunsten. Es ist sehr schaukelig und so holen wir den Anker um 08:15 und starten unsere vorläufig letzte Überfahrt, nach Teneriffa.



Es wird ein schöner Segel Tag mit durchaus moderaten Winden und wir können wieder einmal nach langem, Delphine sehen.


Mit durchschnittlich sechs Knoten Fahrt erreichen wir die Marina Amarilla in San Miguel am späten Nachmittag, wo Footloose, für die kommenden sechs Wochen liegen wird, bevor es über den Atlantik in die Karibik geht.


