Wir segeln mit gerefftem Großsegel und Genua durch die Nacht, zusätzlich läuft auch noch der Motor als Unterstützung, da wir durch die extrem hohe Welle nicht genügend Fahrt haben. Um 3 p.m fällt der Anker in glasklares Wasser in Hog Cay auf Ragged Island Bahamas. Unmittelbar danach schwimmt ein riesiger Bullenhai querab an uns vorbei, jetzt wissen wir auch warum sich niemand im Wasser aufhält.



Wir sind im Paradies gelandet. Müde von der langen Fahrt fallen wir früh ins Bett und treffen uns erst am nächsten Tag mit den anderen Seglern am Strand zu einem Sundowner. Wir lernen viele nette Menschen kennen unter anderem Brenda und David aus Kanada kennen.



Es dauert ca. eine Woche bis wir in George Town auf Great Exuma ankommen. Kaum ist das Ankermanöver beendet, hören wir vertraute Stimmen. Billa und Stefan ankern nicht weit von uns entfernt und kommen auf ein Schwätzchen achtern. Sie wollen uns nicht beunruhigen, informieren uns aber, dass sie gehört haben, dass man nicht mehr auf den Bahamas einklarieren kann.


Tags darauf haben wir Gewissheit, wir werden außer Landes verwiesen. Auch auf den Bahamas ist der erste COVID-19 Fall bekannt. Es dürfen keine Cruiser mehr einreisen. Mr. Gordon von der Immigration besorgt uns, auf unser Drängen hin, eine SIM Karte. Wir nehmen Kontakt mit dem Honorarkonsul der Bahamas auf. Dieser weilt bereits in Österreich, beruhigt uns aber und versucht sein Bestes.

Auch ihm gelingt es nicht und uns wird unmissverständlich mitgeteilt, dass wir die Gewässer der Bahamas so bald es Wind und Wetter zulassen, verlassen müssen. Kurz überlegen wir über Bermuda und die Azoren nach Europa zu segeln. Nach Recherche im Internet, verwerfen wir diesen Plan aber schnell, da auch in Europa alle Häfen dicht sind.
Wir sind hier im Paradies und können es aber nicht wirklich geniessen, da wir nicht wissen wie es und wohin es weitergehen wird?!
Nun ist guter Rat teuer. Wieder zurück nach Kuba? Wir versuchen es mit der kubanischen Botschaft, auch hier wird uns eine Abfuhr erteilt. Ausländische Boote welche bereits in Marinas festgemacht haben müssen diese wieder verlassen.



Bleiben uns nur noch die Staaten. Sind mit der österreichischen Botschaft in Washington und dem Außenministerium auch bereits seit Tagen im regen Email Kontakt. Sie informieren die Beamten in Fort Lauderdale, dass wir am Montag einreisen werden mit dem Nachsatz, dass die Letztentscheidung jedoch der Grenzbeamte trifft.
Am 27.03. um 07:30 starten wir den Motor, melden uns telefonisch beim Officer der Immigration der Bahamas ab und gehen Anker auf. Vor uns haben wir ca. 300 nautische Meilen.
2400 Korallenriffe und viele Sandbänke bedürfen einer exakten Navigation.



Auf Great Exumas fällt der Anker nach 46,6 nm in der einsamen Rush Bay. Vorher heißt es aber noch die relativ enge Passage zu bewältigen.
Die Wettervorhersage stimmt uns positiv und so beschließen wir, die nächsten Nächte durchzusegeln. Mit dem Wind im Rücken und ausgebäumter Genua setzen wir am Samstag Kurs auf Bimini.
Des Nächtens wechseln wir uns im 3 Stunden Takt ab. Footloose macht gute Fahrt und so liegt am Montag um 01:11 280° Fort Lauderdale an. Wir versuchen uns gegenseitig zu motivieren und sind positiv gestimmt.