So wurden früher die altertümlichen Steinschleuderer, welche die balearischen Inseln vor Angreifern aus dem Mittelmeer verteidigten, genannt. Aber vorher noch eine andere Geschichte.
Der erste Weg in Alicante – der Volvo Penta Shop. Die dort angetroffene Dame ist zwar sehr nett, jedoch spricht sie nur Spanisch und so ist ein benachbarfter Shopbetreiber behilflich und übersetzt unser Anliegen. Im Nu ist der Mechaniker informiert, der sich die Pumpe am Nachmittag mal genauer unter die Lupe nehmen wird. Zum Glück geht es dann rascher, als ursprünglich vermutet und Markus kann die „refreshed“ Wasserpumpe (500 Euronen) einbauen. Ich bezahle einstweilen noch die vorherige Nacht und mache unser Schiff startklar. Zu Mittag werfen wir die Leinen los und nehmen Kurs auf unsere erste Bucht in diesem Sommer, nicht unweit vom Hafen.




Mit vollen Segeln bläst uns der beständige Wind aus SE mit durchschnittlich 4,5 Knoten Fahrt Richtung Formentera, unserem nächsten Ziel. Um 01:30 Uhr bergen wir unsere Segel und ankern nach 88,8 nautischen Meilen in der Cala Sahona auf Formentera. Nach einem Gläschen Sprudel, immer wieder kehrendes Ritual auf der Footloose, fallen wir müde in die Federn.




Am Morgen folgt der Sprung ins Wasser, welches hier ausserordentlich türkisfarben und klar ist.
Auch das neue Dinghi muss gestestet werden, der Motor will noch nicht so richtig, aber das wird sich schon noch einspielen. Nach ausgiebigen Baden beschließen wir einen weiteren Bordtag einzulegen, was aber nicht heißen soll, dass wir uns nicht auch noch unsere Füße bei einem Landgang vertreten.


Was eignet sich besonders gut an einem Bordtag – BROT BACKEN! Das Dinkelmehl, die Haferflocken, Sesamkörner, Leinsamen und Sonnenblumenkörner sind noch von unserem letzten Sabbatical 2019/2020 an Bord. Bestens gelagert in Glasflaschen. Lediglich die Trockenhefe geht nicht mehr so auf beim Backen.


Die Fahrt nach Ibiza, übrigens die drittgrößte Insel der Balearen, wird eine „Motorpartie. Zwischen den beiden Inseln tummeln sich unendlich viele Boote, unterschiedlicher Größe. Ja, es ist Hauptsaison, dennoch hoffen wir in der Cala Talamanca einen Ankerplatz zu ergattern. Auf Navionics liest mein Skipper, dass man in der Bucht unbedingt darauf achten sollte, ja auf Sand zu liegen, da der Anker in dem hohen und dichten Seegrasfeldern nicht hält. Wir haben Glück und finden ein geeignetes Plätzchen.


Später sollte sich jedoch herausstellen, dass er doch nicht so ideal ist. Da sich die Windverhältnisse geändert haben, liegen wir zu knapp an einer Stahlyacht und so ankern wir am nächsten Morgen erneut. In der großen Bucht ist das keine Schwierigkeit. Da heute Sightseeing in Ibiza Stadt am Plan steht, können wir beruhigt unsere Footloose für ein paar Stunden alleine schwimmen lassen.
Der katalanische Name „Eivissa“ wird hier durchgängig verwendet und geht zurück auf das maurische Ibosim, was soviel wie „Küsten der Kiefern“ bedeutet. Von den Griechen wurde die Insel zärtlich „Pityusa“ – die Pinieninsel – genannt. Hier nun ein paar Eindrücke von Ibiza Stadt.













An unseren zweiten Tag in Ibiza erkunden wir noch die Südseite der Cala Talamanca.



Genug vom Stadtleben segeln wir am 27. Juli am Wind in eine weitere Bucht auf Eivissa – Cala Portinatx. Bei unserem Ankommen finden wir auch gleich ein geeignetes Plätzchen, jedoch weht der Wind so stark in die Bucht, dass wir den Platz 2x anfahren müssen, bevor der Anker am frühen Nachmittag in 10 Meter Tiefe fällt.



Hinter uns liegt eine spanische Familie, wir ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, das sie uns noch Gutes tun werden. Vorerst ist einmal Siesta angesagt und davor noch etwas für den Gaumen.
Je näher der Abend rückt, desto näher kommen wir auch unseren lieben Nachbarn, wir starten den Motor und holen Kette. Kurz überlegen wir den Ankerplatz zu verlassen, die Spanier ihrerseits verlängern aber ihre Ankerkette und so steht einer ruhigen Nacht nichts mehr im Wege. Markus checkt nochmals beim Schnorcheln die Entfernung der beiden Anker, dabei entdeckt er, dass sich die Gummimanschette von unserem Saildrive, welche erst vorigem Sommer auf den Azoren neu eingebaut wurde, gelöst hat. Neues Problem – Stimmung am Tiefpunkt :-(!
Nach Rücksprache mit Chris vom Boatyard Almerimar und den Söhnen unseres spanischen Nachbarns wird die Gummimanschatte kurzerhand abgeschnitten. Wir bedanken uns mit einem Flascherl Sauvignon Blanc und verbringen eine sehr ruhige Nacht vor unserer Überfahrt nach Mallorca.