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Als saronische Inseln wird eine Gruppe von sieben größeren Inseln bezeichnet, die zum Teil im saronischen Golf der Ägäis, zum anderen Teil südlich vor der Halbinsel Argolis liegen. Auf unseren Weg in die Kykladen besuchen wir Spetses und Hydra.

Auf Spetses entscheiden wir uns für die Bucht Paralia Zogeria und setzen den Anker in vier Meter glasklarem Wasser. Neben uns liegt eine alte Bekannte aus Frankreich. Die Eignerin schwimmt bereits einige Runden um ihre „Salouti“, dass ermutigt auch Markus, zu einem Sprung ins 18,8 Grad kühle Nass.

Am Morgen beobachten wir einen Taucher beim Oktopusfang. Mit dem Mittagessen auf dem Sozius, fährt er wenig später nach Hause.

Wir rudern an Land und begeben uns auf einen kleinen Spaziergang, so dachten wir zumindest, es wurde jedoch eine fünfstündige Wanderung daraus. 24000 Schritte, nach Spetses und wieder zurück, mit unglaublich schönen Eindrücken auf der Speicherkarte unserer Kamera.

Die Fenster der Sprayhood sind mit den Jahren blind geworden. Bei einer Segelmacherin in Kilada haben wir ein Angebot eingeholt, wir lichten am späten Nachmittag den Anker um wieder auf den Peloponnes zurückzukehren.

Kurz vor Sonnenuntergang fällt der Anker in der ausladenden Bucht Ormos Koiladas, in den Schlamm. Wir entfernen die Sprayhood. Da Regen angesagt ist, befestigen wir unsere große Plane, mit dem Dingi bringen wir das „gute“ Stück an Land und übergeben sie der Segelmacherin. Sie empfiehlt uns ein authentisches griechisches Lokal, wo wir eine Spezialität des Hauses, Krabbensalat, zu Abend essen.

Am darauffolgenden Abend ist die „neue“ Sprayhood wieder montiert, die Plane abmontiert und alles für ein frühes Ablegen am Morgen vorbereitet. In Ermioni möchten wir noch Lebensmittel bunkern, bevor wir auf Hydra überlaufen. Im Golf von Idhra auf dem Weg nach Ermioni begrüßen uns Delfine und begleiten uns kurz.

Vor dem Anker auf, wird Footloose mit Salzwasser abgespült. Es hat in der Nacht geregnet und aus dem Süden roten Sand gebracht. Wir wollen ja mit einem sauberen Schiff in Hydra einlaufen, haben Glück und ergattern den letzten freien Platz an der Südmole in Idhra, wie die Einheimischen zu sagen pflegen.

Die Hafenmanagerin kassiert 19,80€ für zwei Nächte, mit der Option vielleicht ein bis zwei Tage länger zu bleiben. Als wir nach dem Landgang zurückkommen, liegen bereits drei Boote mit Buganker (in der 2. Reihe) vor uns. Bei uns konnten sie nicht festmachen, da unsere Klampen mit der Zugentlastung des Ankers belegt sind, aber weg können wir auch nicht mehr.

Wir erfahren von unseren Bootsnachbarn, welche Kojencharter betreiben, dass das im Sommer hier usus ist. Da Südwind angesagt ist, lassen wir uns die gute Laune nicht verderben. Die geplante Trekkingtour mit Pferd, sagen wir jedoch ab.

Es gibt immer etwas zu beobachten. Nebenan liegt das Versorgungsschiff, welches be- und entladen wird. Am späten Nachmittag, die Flottillen haben sich bereits verabschiedet, kommt die Bordpolizei und ersucht uns, den Platz zu verlassen, da ein Filmteam am Wochenende hier drehen wird.

Die schöne, aber auch tragische Liebesgeschichte zwischen Cohen und seiner norwegischen Muse Marianne Ihlen. Sie begann 1960 auf der griechischen Insel Hydra und war nicht nur Inspiration von „So long Marianne“ und „Bird on the Wire“, sondern ein lebenslanger Einfluss auf Cohens unsterbliche Musik.

Der Motor ist schnell gestartet und mit Hilfe von zwei jungen Männern aus Polen, machen wir an der nördlichen Mole fest. Die nächsten zwei Tage liegen wir, trotz des heftigen Nordwindes, wie in Abrahams Schoss und können beruhigt unser Schiff verlassen um Hydra zu erkunden. Wegen der Unanehmlichkeiten durch die Flottillensegler, liegen wir nun zwei Tage frei und bezahlen lediglich für das Auffüllen der Wassertanks.

Falls man im Hafen keinen Platz findet, kann man in die nahe gelegene Mandraki Bucht ausweichen.

Sobald Sie einen Fuß auf den gepflasterten Hafen setzen, verstehen Sie Hydras Reiz. Das 21. Jahrhundert scheint hier noch weit weg zu sein. Alles hier (einschließlich des Gepäcks) wird von Maultieren, Wagen oder per Hand getragen. Autos gibt es nicht und sind auch nicht erlaubt. Das Tempo ist langsam. Die gut erhaltenen Villen und Herrenhäuser wirken wie eine Szene aus einem alten Film.

Die lange Seefahrtgeschichte Hydras ist am Hafen noch deutlich zu sehen. Kanonen, die auf die Ägäis blicken, Admiralsbüsten und Kapitänshäuser säumen den Hafen. Hier lebten bedeutende Revolutionäre wie Andreas Miaoulis und Georgios Kountouriotis. Neben ihrer reichen Geschichte umgibt Hydra noch der kosmopolitische Ruhm. Auf dieser Insel im Saronischen Golf wurde der Film „Der Knabe auf dem Delphin“ mit Sophia Loren gedreht.

Hydra war schon immer ein beliebter Rückzugsort von Jetsettern und Rockstars: Aristoteles Onassis, Maria Callas, Rex Harrison, Peter Ustinov, Leonard Cohen, Eric Clapton, die Rolling Stones und viele Künstler und Schriftsteller, darunter Picasso, Chagall und Miller.

Hydra Griechenland – Vollständiger Inselführer | Discover Greece

Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher vor dem Sturm. Aber dafür ist es nicht gebaut.

Und so lösen wir die Leinen nach vier Tagen Hydra, nehmen im Sonnenaufgang (den Mond im Rücken) Kurs auf Serifos, eine Insel der westlichen Kykladen.


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