Die Geliebte

Auf unserer Reise nach Lefkada machen wir Halt in Agia Effimia, Insel Kephalonia, auf Nissos Ithaca in der Gidaki Beach. Die Hitze ist teilweise unerträglich, wer kann sucht sich ein geeignetes Plätzchen und verbringt den längsten Teil des Tages im Wasser.

In Kioni machen wir für zwei Nächte die Landleinen fest, wandern zu den drei Windmühlen und essen fein bei Lizzys.

Nächster Stopp ist der Osten der Insel Meganisi – Atherinos, eine relativ ruhige Bucht mit kleinem Fischerhafen. Bevor wir an Land gehen, müssen wir jedoch noch ein vorbeiziehendes Gewitter abwarten. Wir kriegen Gott sei Dank nur die Ausläufer mit. Wieder festen Boden unter den Füßen, treffen wir auf Inge und Gerhard, die mit ihrer SY Elpida (die Hoffnung), schon etliche Jahre in diesem Segelrevier unterwegs sind. Es ist schön, wieder einmal Leute aus der Heimat zu treffen.

Unser Ziel Nydri, wo wir Footloose für drei Wochen abstellen, erreichen wir Samstag Nachmittag. Conny, ein Deutscher, wurde mir in der Griechenland Gruppe empfohlen, mit ihm haben wir einen Liegeplatz für drei Wochen vereinbart, hilft uns beim Anlegen. Wir packen unsere sieben Zwetschken und verlassen tags darauf unser Heim, um seglerisch neue Wege zu beschreiten.

Von Stoffel und Petra, haben wir das einmalige Angebot erhalten, Ihren Katamaran Fountaine Pajot 41 Lipari mit Namen „Amorosa“ für drei Wochen zu segeln. Der Name, abgeleitet vom italienischem, bedeutet : die Gefühlvolle, die Liebevolle, die Zärtliche 😊.

Kennengelernt haben wir die beiden in unserem Winterlager in Ragusa 2022/23 auf Sizilien. Sie werden uns eine Woche lang begleiten und uns in die Geheimnisse des Katamaransegelns einführen. Wir sind gespannt.

Nach einer kurzen Einführung am Schiff legen wir noch am Sonntag den 21. Juli in der D- Marin in Lefkada ab. Wir motoren durch den Kanal, halten für einen Badestop auf Thilia Islet, buchen für schlappe 80 € in „The Cove“ in Sivota eine Mooring um dort unsere Wasservorräte aufzufüllen. Angeblich ist das Wasser dort besser als in Lefkada. Da wir unser Geld jedoch lieber für gutes Essen ausgeben, wird dies unser einziger Halt in einer Marina sein.

Die schwarzen Schweine in der „One house bay“ auf Atokos sind in dieser Region sehr berühmt, aber dass die schwimmen können, hat eine Sau mit Ausdauer bewiesen. Eine gute Stunde schwamm sie von Schiff zu Schiff um sich ihr Essen abzuholen.

Mit vollem durchgelattetem Großsegel und der Genua segeln wir am Wind nach Kioni. Petra und Markus hissen die Gebetsfahne, sie enthält Gebte, Mantras und Weisheiten, die dem Himmel und allen Wesen gute Wünsche nach Frieden, Mitgefühl und Einigkeit bringen sollen.

Wir liegen abseits in aller Stille und Landleinen. Am Abend wird das neue Dhingi mit 6PS Außenborder zu Wasser gelassen und an Land gefahren. Am Nachhauseweg benötigen wir keine Stirnlampe, der Mond weist uns den Weg zurück zu Amorosa.

Next Stop – day after – Polis Beach auf Ithaca. Hier laufen morgens die wunderschönen Kaikis (Fischerboote) ein, wenn man Glück hat kann man preisgünstig frischen Fisch kaufen. Am Strand steht eine mächtige Schatten spendende Platane. Dort befindet sich auch die Loisos-Höhle, von wo aus Odysseus nach Troja aufgebrochen sein soll.

Nach vier Ankerversuchen, klappt der fünfte. Da Wind in die Bucht steht und wir für den Abend einen Tisch im Myrthia Restaurant bestellt haben, muss der Anker auch gut halten und genügend Platz zum Schwojen vorhanden sein.

Ein Taxi bringt uns zu einem Platz, dem man als Geheimtipp bezeichnen kann. Hier wird nur mit regionalem Produkten gekocht, Wein und Bier kommen ebenfalls aus der Region und umgebenden Inseln. Der Blick ins Tal ist atemberaubend schön und so schmeckt auch das Dinner.

Am darauffolgenden Tag besichtigen wir noch zu Fuß das kleine Dorf Stavros. In der Dorfmitte , eine Büste Odysseus und Schautafeln über seine Irrfahrten.

Im raumen Wind und rauschender Fahrt geht es mit Butterfly und an die bis zu 9 Knoten Fahrt nach Kastos, wir haben Glück und finden auf Anhieb einen schönen Ankerplatz in dem zwar großen Ankerfeld aber vielen, vielen Schiffen. Die nette Bar gibt es immer noch, und auch der Aperol-Sprizz schmeckt ausgezeichnet.

Petra möchte gerne ihre letzte Nacht an Bord am großen Sandstrand in Vathiavali verbringen. Wir erfüllen ihr natürlich den Wunsch, ankern etwas abseits der Strandbar, welche wir in den späten Abendstunden, nach dem Trubel, aufsuchen. Die Preise sind saftig, das Essen solala.

An Bord ist es üblich, dass der Kapitain an seinem letzten Abend zum Dinner einlädt. Da es für die beiden am Abend aber schon Abschied nehmen heißt, wird ein Lunch daraus.

Kurz vor der Einfahrt in den Kanal, fällt deshalb nochmals der Anker in Lygia. Für wenig Geld speisen wir wie die Götter in Griechenland 😊.

Am Abend heißt es dann Abschied nehmen, es war eine wunderschöne Woche mit Euch zwei – wir haben viel gelacht und viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Klingt nach Wiederholung :-)!

„Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.“ (Dalai Lama)


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