Die letzten beiden Wochen haben begonnen – Griechenland wir vermissen dich jetzt schon. Ich spreche aber nicht von der Hitze, sondern von den Düften, den Zirkarden, den Olivenbäumen, den freundlichen Menschen und ………..

In der ausladenden Bucht Garitsas, vor Korfu Stadt, fällt am Mittwoch den 14. August der Anker. Die Stadt ist voll mit Touristen, ohne reservieren bekommt man keinen Platz, das nehmen wir zur Kenntnis und essen etwas außerhalb. Nach der Stadtbesichtigung fahren wir mit unserem Dhingi wieder an Bord. Die Nacht wird heiß, man merkt die Stadt und der Schwell schaukelt uns trotzdem immer wieder in den Schlaf.





Hier bleiben wir nicht, nachdem wir doch noch einen Laden gefunden haben der heute am Marienfeiertag offen hat, gehen wir zu Mittag Anker auf und in den Norden der Insel, die im neugriechischen, „Kerkyra“ genannt wird. Sie ist die zweitgrößte der ionischen und die siebtgrößte Insel Griechenlands. Da unser vereinbartes Treffen mit unseren Freunden noch aussteht, vereinbaren wir die Bucht Kassiapi. Wir laufen Mittags ein und sind die einzigen neben ein paar badenden Einheimischen. Der Anker hält aber leider nicht in dem dichten Seegras, außerdem steht ziemlich Wind in die Bucht. Hier wollen wir auf keinen Fall bleiben, gehen Anker auf und wieder zurück in den Osten.


In Agios Stefanos finden wir einen Ankerplatz, das Treffen muß leider verschoben werden. Ja gegen Wind und Wetter ist man machtlos. Sind wir zu Beginn noch mit einem anderen Österreicher alleine, ist am Abend die Bucht voll. Tagsüber fahren Motorboote aus und ein, am Abend wird es ruhig und wir bekommen einen Platz im Eukalyptus. Um auch etwas Positives von diesem Ort zu erwähnen – der Lobster schmeckte ausgezeichnet.


Nach einer schlaflosen Nacht in Agio Stefanos suchen wir Ruhe Nahe Korfu Stadt in der Bucht Mon Repos.
Im Schloss Mon Repos wurde 1921 Prinz Philip, Duke of Edinburgh, geboren. Zuletzt bewohnte es König Konstantin II., bevor er 1967 ins Exil ging. Es stand lange leer und wurde erst 1994 renoviert und die 25 Hektar große Parkanlage mit altem Baumbestand für Besucher geöffnet. Der im Bild abgelichtete „Steinsteg“ ist für die Korfioten ein beliebter Badeplatz.

Next Stopp am späten Nachmittag Benitses. Es gibt hier zwar eine Marina, sehr geschützt, mit Glück bekommt man einen Platz in der Hochsaison wenn in Korfu alle Marinas voll sind. Bei der Hitze ist uns aber das Ankern das Liebste. In dieser Saison waren wir noch nie in einer Marina oder einem Hafen. Wasser getankt, das letzte mal bei Conny in Nidri und beim Strom sind wir Dank unserer Paneele, autark.


Der Ort ist ziemlich abgegammelt, Google lotst uns zu einem ausgezeichneten Italiener. Die Pizza „La Pergola“ im gleichnamigen Restaurant lässt keine Wünsche übrig :-). Den italienischen Abend lassen wir natürlich standesgemäß mit einem Aperol Sprizz an Bord der Footloose ausklingen.


Heute ist Kultur angesagt, eigentlich wollten wir mit dem Bus fahren, doch eine halbe Stunde wollen wir nicht warten und so marschieren wir ca. eine Stunde, teils in der prallen Sonne, teils im Schatten bergan zu Kaiserin Sisis Traumschloss.

Das Achilleion ist ein Palast auf Korfu bei Gastouri, etwa sieben Kilometer südlich der Stadt Korfu, den die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sisi) in den Jahren 1889–1892 erbauen ließ. Benannt wurde er nach Achilleus, den Elisabeth wegen seiner Kraft bewunderte. Derzeit kann man aber nur die Außenfassaden und den Garten bewundern. Das Museum ist bis auf Weiteres geschlossen und so wie es aussieht, wird das mit der Restauration noch Jahre dauern.




Es hält uns nichts, um 13:00 gehen wir Anker auf und segeln vor dem Wind bei 3-4 Beaufort nur mit Genua, an einen unserer Traumplätze. In Notos ankern wir wie gewohnt vor dem Restaurant Panorama in 4 Meter Tiefe auf Sand mit 20 Meter Nirokette. Heute ist mehr los als beim letzten Mal. Am Festland sieht man die schönsten Wolkenformationen. Für heute und morgen liegen wir hier noch sicher aber spätestens Montag Früh sind über Korfu schwere Gewitter, Sturm und Starkregen vorhergesagt. Unser Wasservorräte sind aufgebraucht und so legen wir noch im Hafen in Petriti mit Buganker an. Leider hat das Office geschlossen und Wasser und Wasser ist zurzeit Mangelware auf Korfu. Ein Anschluss ist jedoch offen, das Wasser rinnt zwar spärlich, doch wir schaffen in einer Stunde unseren großen Tank achtern zu füllen. Das müsste sich bis Preveza ausgehen.



Wir entscheiden uns deshalb für Igoumenitsa auf der Festlandseite. In der großen Bucht, die uns alleine gehört, ankern wir in Schlamm auf drei Meter und 30 Kette. Am Abend besuchen wir den gegenüberliegenden Campingplatz, zurück an Bord vertauen wir unser Dingi und den Außenborder am Geräteträger. Man weiß nicht was die Nacht bringen wird. Der Vollmond zeigt sich in seiner vollen Pracht und leuchtet die große Bucht für uns aus.


Am Morgen werden wir geweckt vom Donnergrollen, mit frischgebrühten Kaffee setzen wir uns nach draußen und studieren das Wetter. Über Korfu zieht gerade ein heftiges Gewitter, uns erreichen Gott sei Dank nur die Ausläufer. Es regnet zwar, aber für die Wasserknappheit hier, zu wenig :-(.


Am Nachmittag erstreckt sich ein Regenbogen über Igoumenitsa. Es ziehen noch einige Gewitterzellen an uns vorbei, es hat abgekühlt und das Wetter beruhigt sich allmählich. Die kühle Nacht bringt uns erholsamen Schlaf und wir decken uns erstmalig sogar zu.

Hier ist es uns dann doch zu einsam und so wechseln wir in die Nachbarbucht Plataria. Der Anker hält wieder sehr gut im Sand, am Nachmittag ziehen wieder dunkle Wolken auf, auch der Wind nimmt zu, wir liegen aber geschützt. Hansi auf seinem Aluschiff „Rune“ kommt auf ein Bier vorbei. Nach dem gestrigen Bordtag zieht es uns heute wieder an Land.



Unser Segeltag nach Parga gestaltet sich sehr ambivalent. Segel setzen, Segel bergen, Motor an, Motor aus. Bei 20 Knoten Wind fällt der Anker dann in Ormos Valtou in Parga. Das Geld für das Wassertaxi sparen wir und fahren mit unserem Dingi an Land. Die Stadt ist sehr touristisch, wir entdecken jedoch die zweite Reihe für uns und geniessen den Abend, nicht wissend, dass die Nacht sehr schaukelig werden wird.



Ein weiterer Hot Spot ist die „Two ocks Bay“. Heute ist Donnerstag, die Charterschiffe und Flotillen sind bereits auf dem Weg in ihre Marina und so finden wir einen Platz zwischen all den großen Felsen und Seegras in Sand. Die Bucht ist bekannt für ihre unglaublich vielen Fische. Über der Bucht trohnt eine Bar, einfach, aber mit sehr netten Betreibern. Unser Dingi parken wir zwischen den Felsen. Die Nacht wird ruhig, der Schwell, von vielen hier prognostiziert, bleibt Gott sei Dank aus.



Auf unserem Weg nach Preveza, wo Footloose dann für zwei Monate einen Liegeplatz bekommt, machen wir noch Halt in Kastrosykia. Den ganzen Nachmittag verbringt mein Käptain in der Dusche, um die Druckwasserpumpe zu reparieren. Der Wind zeigt sich von seiner rauen Seite, beruhigt sich jedoch am Abend halbwegs um bei Sonnenuntergang an Land zu fahren. Dort angekommen und noch keine hundert Schritte gelaufen, entscheiden wir spontan, Anker auf zu gehen und sechs Seemeilen weiter nach Mythikas zu fahren.



Die Welle wird immer mehr, war doch keine so gute Idee, das Dingi nachzuschleppen. Kurze Zeit später hängt es am Geräteträger, mit zusätzlichen Leinen gesichert und wir können an Fahrt zulegen. Vor dem Hafen nimmt der Wind nochmal zu, auch der Schwell ist beträchtlich. Während ich das Dingi hinten im Zaum halte navigiert Markus über das Ipad, es liegen einige Felsen unter Wasser, auf unseren Ankerplatz zu. Um 21:30 fällt der Anker auf vier Meter in Sand und wir fallen vor Hunger in das nächstgelegene Restaurant ein.


Das Wochenende und die letzten Tage verbringen wir in der großen Ankerbucht vor Preveza.


Nach vielen Jahren gemeinsamer Abenteuer und unzähligen wunderschönen Stunden auf dem Wasser werden wir uns, von unserer geliebten Segelyacht „Footloose“ trennen. Sie hat uns treu begleitet, und es fällt uns nicht leicht, sie ziehen zu lassen.
„Footloose“ war nicht nur ein Boot, sondern ein Zuhause, ein Rückzugsort und eine Quelle unzähliger Abenteuer. Gemeinsam haben wir den Wind im Segel gespürt, stürmische Wellen durchpflügt und in ruhigen Buchten den Sternenhimmel bewundert. Sie hat uns sicher durch alle Herausforderungen des Meeres getragen und uns so viele unvergessliche Erinnerungen geschenkt.

„Das Herz des Menschen ist sehr ähnlich wie das Meer, es hat seine Stürme, es hat seine Gezeiten und in seinen Tiefen hat es auch seine Perlen.“ Vincent van Gogh