Nach der Durchfahrt „Lefkada Bridge“ nehmen wir Kurs nach Paxoi in die Lakka Bucht. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass wir eines der letzten Boote sein werden die passieren, da die Schwimmbrücke ab Montag, wegen Ablauf des Sicherheitszertifikates auf unbestimmte Zeit für notwendige Wartungsarbeiten außer Betrieb genommen werden wird (auch für den Autoverkehr).



Im 1. Reff und Genua geht es hurtig nach Nissos Paxoi, beim Ankerfallen rauschen 70 Meter Kette aus, wird aber gleich wieder geholt und auf 4 Meter in Sand nochmals gelegt und gut eingegraben. Die Bucht füllt sich sehr rasch, in der Hauptsaison ist es hier immer extrem voll. Abends essen wir in der Taverna Nionios. Man wird vom Chef persönlich in der Küche über die unterschiedlichen Speisen informiert und kann in die Töpfe schauen. Die Bedienung war sehr zuvorkommend, Essen gut, aber zu teuer.



Bevor wir unsere Fahrt nach Korfu Notos (Petriti) starten, kontrolliert Markus noch die Ölstände von den Motoren und vom Saildrive. Notos „Bali“, wie es Stefanie nennt, kennen wir schon vom vorigem Sommer. Nachdem unser Anker gut eingegraben ist, gehts mit dem Dingi nach Petriti, wo im besten Fischlokal des Ortes Muscheln, Tsatsiki und Saganaki Cheese verspeist werden. Auf der Rückfahrt kehren wir noch ins Panorama Restaurant auf einen Drink ein. Die 400ml Bier und ein Kumquat-Cocktail für 20,-€ ist nicht gerade ein Schnäppchen, dafür ist die Aussicht phänomenal.



Vorbei an Korfu Stadt und der Marina Mandraki, wo für den James Bond Film „For your eyes only“ gedreht wurde, steuern wir die Tankstelle in Gouvia an, um den Dieseltank noch vor der Überfahrt nach Italien aufzufüllen.
Nach 26 Seemeilen fällt der Anker dann in Ormos Kalami, wo wir zwei Nächte verbringen werden. Da wir zu nah am Strand liegen, ankern wir am Abend, nachdem sich die Bucht geleert hat, weiter vorne. Nach genauer Wetter- und Windrecherche, beschließen wir am Mittwoch den 16.07.2025 die Überfahrt nach Italien zu starten. Die 80 Seemeilen sollten wir an einem Tag schaffen, Wecker wird für 4:30 gestellt. Um 3:30 hören wir plötzlich Stimmen, das Nachbarboot, eine französische Familie, ist uns sehr nahe gekommen. Wir holen Kette, an Schlaf ist jetzt nicht mehr zu denken. Mit einer Tasse Kaffee im Blut, starten wir die Maschinen um 05:00 und fahren unter Motor in die nicht mehr ganz finstere Nacht.



Um 6:30 geht die Sonne auf, im Norden von Korfu haben wir dann die Sonne bereits im Rücken. Der Wind nimmt allmählich zu, bei 4-5 Bft setzen wir das Großsegel im 1. Reff + Genua und schalten die Motoren aus. Die Welle ist sehr beträchtlich und so wird es ein wilder Ritt über viele Stunden.
Um 17:00 kracht es plötzlich, wir sitzen beide am Steuerstand und schauen nach Achtern – von der Dingihalterung ist ein Seil gerissen. Sofort werden die Segel geborgen, damit wir langsamer werden. Der neue Außenborder ist noch am Beiboot, die Batterie befindet sich unter Wasser. Wir befestigen das Dingi an einer langen Leine und Markus begibt sich in das Beiboot, um Ersatzleinen zu befestigen. Nach einer halben Stunde haben wir das Dingi wieder hochgezogen und zusätzlich gesichert. Nun können wir wieder Fahrt aufnehmen. Vor ein paar Tagen haben wir noch darüber gesprochen, dass wir die Leinen gegen Ketten austauschen werden.



Trotz diesem Hopala kommen wir aber doch noch vor Sonnenuntergang in der Bucht San Georgio in Kalabrien an. Da alte Gewohnheiten nicht in Vergessenheit geraten sollen, genießen wir, wie immer nach einer Überfahrt ein gutes Fläschchen.



Vor dem Südwestwind liegen wir am Donnerstag gut geschützt in der Bucht Torre del Pizzo. Nach einer späten Jause wechseln wir am Abend dann drei Meilen weiter, vor die Hafeneinfahrt in Gallipoli, da der Wind dann wieder aus Nordwesten kommen soll.


Beim Ankommen steht ziemlich Schwell in die große Bucht, der Anker hält aber auf Anhieb im Sand. Wir geben ausreichend Kette und verlassen Amorosa noch auf einen kurzen Ausflug in die lebhafte Stadt.








Der Freitag wird zum Shoppen genutzt. Ein Ankerball, Dingianker und weitere Kleinigkeiten, stehen schon lange auf unserer Einkaufsliste. Auch für das Dingi wird eine neue Halterung angeschafft und auch gleich montiert. Heute sollen ebenfalls neue Solarpanelen geliefert werden, damit wir wieder ordentlich Strom erzeugen können. Alfredo, ein langjähriger Segelfreund, ist uns mit seinem italienisch behilflich.


Drei Wochen sind verflogen wie im Nu, morgen soll unsere Reise Richtung Sizilien weitergehen.
Am Meer verstreicht die Zeit im Takt der Wellen und nur der Himmel weiß wie spät es ist.
Wie immer gut geschrieben.Wir sind vor einigen Jahren v
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