Der erste angelaufene Hafen am Peloponnese ist Katakolon. Auch viele Kreuzfahrtschiffe machen hier Halt, damit sich ihre Passagiere, mit dem Zug auf eine antike Reise ins nahe Olympia begeben können.


Wir sind positiv überrascht von Katokolon, da wir im Vorfeld auf Navily gelesen haben, dass es sehr schmutzig sein soll. Wir sind nicht alleine hier, werfen den Buganker und legen uns römisch katholisch an die Mole. Die Gebühr von 6,21 Euro bezahlen wir online ein.
Olympia haben wir sieben Jahre zuvor schon besucht und so lichten wir den Anker nach dem morgendlichen Kaffee, um weiter südlich zu segeln. Da der Wind schwach aus NE mit 2 Bft kommt, setzen wir das Großsegel und den Code Zero dazu. Im Laufe des Tages wechselt der Wind immer wieder seine Richtung und wir unsere Tücher ;-). Ja, segeln ist Sport!



Nach fast 30 nautischen Meilen legen wir uns längsseits in Kyparissia. Im östlichen Teil des Hafens befindet sich eine Baustelle, hier stehen Eisenteile ins Wasser. Wir sehen sie gerade rechtzeitig und legen uns an die Mole im Westen, diese ist zwar auch unrein und so dauert das Festmachen etwas länger, bevor wir unsere Footloose auf ein Anlegebierchen verlassen können.
Der Golf von Kyparissia sowie die südlichen Küstenabschnitte des Peloponnese zählen zu den beliebtesten Brutstätten der Caretta-Caretta Schildkröten (unechte Karettschildkröten) im gesamten Mittelmeerraum. Und so verwundert es uns nicht, als plötzlich ein riesiges Exemplar im Hafenbecken auftaucht.

Wir bleiben noch einen Tag und spazieren in die Oberstadt, hier befinden sich Reste einer byzantinischen Festungsanlage. Leider ist uns der Blick von der Burganlage auf die Stadt und das Meer verwehrt, da noch geschlossen ist. Dafür kehren wir auf eine kleine Jause in ein uriges Lokal ein und erwerben für wenig Geld, Manuri. Das ist Schafkäse, ähnlich wie Feta nur nicht so salzig. Außerdem können wir einem Mandolinenbauer, durch ein Fenster, bei seinem Handwerk zusehen.



Next Stop – Methoni ist eine kleine griechische Hafenstadt am südwestlichen Ende der Peloponnes. Wir kennen es von einer frühereren Segelreise und wissen daher, dass man dort nur ankern kann, dass aber in einer unglaublichen Kulisse. Als besonderes Wahrzeichen, kann man von seinem Liegeplatz aus, den Burtzi bestaunen. Ein Meeresturm mit einer markanten Kuppel, welcher als eigene kleine Festung mit Tor und Mauer angelegt wurde.



Von Methoni aus geht es am 24.04. bei 3 Bft aus Nordwest um das Kap Akrotirio Akritas nach Koroni. Wir ankern auf vier Meter Wassertiefe mit 25 Meter Kette. Es steht ziemlich viel Schwell in die Bucht, aber unser Anker hält und so wagen wir uns an Land um das Kloster und die Burg zu besichtigen.



Der Spaziergang durch den Klostergarten hat etwas meditatives und vom höchsten Turm der Burg, kann man über die Stadt und den Hafen blicken.



Am Abend lässt der Schwell Gott sei Dank nach und es wird eine ruhige Nacht.
Um 09:00 gehen wir Anker auf, der Wind erlaubt uns heute mal alle Segel zu lüften. Und so wechseln wir Vorsegel mit Code Zero und Parasailor, umrunden das Kap Tenaro (Mittelfinger) und nehmen Kurs auf Porto Kargio.
Der „Mittelfinger“ wird auch Mani genannt. Ein Landstrich im Süden der griechischen Halbinsel Peloponnes. Die Mani beginnt südlich der Stadt Kalamata und endet an der Spitze des Mittelfingers (Kap Tenaro, auch Kap Matapan genannt). Das Kap liegt südlicher als Tunis und ist nach Tarifa (Spanien) der südlichste Festland-Punkt Europas. Hauptort der Mani ist Areopoli.

Nach 40 Seemeilen haben wir die Bucht erreicht, doch das Ankern gestaltet sich etwas schwierig. Der Wind kommt abwechselnd aus verschiedenen Richtungen, kein Platz unter 10 Meter Wassertiefe und so dauert es eine Weile bis wir ein Plätzchen gefunden haben um mit dem Dingi beruhigt an Land zu fahren.
Wir wollen weiter, stellen den Wecker für 07:00 und starten um 08:00 den Motor. Leise verabschieden wir uns von dieser noch unberührten Landschaft. Da wir schon länger keinen Landstrom mehr hatten, genauer gesagt, drei Wochen, motoren wir die erste Stunde. Um 08:35 rauscht plötzlich die gesamte Angelschnur von der Spule. Wir trosseln die Geschwindigkeit von Footloose, nach einer halben Stunde ist der Prachtbursche an Bord. Und er kann sich sehen lassen – 11 Kilogramm bringt er auf die Waage :-).


Nachdem der Fisch ausgenommen, der Fang abgeschlossen ist, hissen wir Groß und Genua, segeln bei 3-4 Bft am Wind. Zu Mittag umrunden wir Kap Akrotirio Maleas, hier lässt der Wind schlagartig nach, Vorsegel fällt ein, wir müssen es bergen. Schalten den Motor dazu, kurze Zeit später ist er wieder da, und das kräftig. Wir müssen die Segel reffen, bis zu 39 Knoten in den Boen können wir nicht mit voller Besegelung bewältigen.
Der Wind kommt uns immer mehr gegenan, so dass an Segeln nicht mehr zu denken ist, eine Stunde vor Ankunft in Monemvasia starten wir den Motor und legen uns um 18:00 längsseits in den Hafen, mit Hilfe von Mateo, der guten Seele hier.



Wir verbringen zwei schöne Tage, besuchen am Abend Mateo in seinem Restaurant, da das Liegen und Wasser kostenlos ist. Die nächsten Tage kommt dann Thunfisch in allen Variationen auf die Teller. Ich gönne mir einen Friseur, Trinkgeld gibt es in Form von Thunfischsteaks. Von Mateo erwerben wir Extra Virgin Olivenöl aus eigener Erzeugung in einem fünf Liter Gebinde, das wird für die restliche Zeit an Bord reichen.



Am Freitag besuchen wir die Festung mit integrierter Stadt. Dieser fantastische Ort wurde ursprünglich im Mittelalter erbaut und ist seither ununterbrochen bewohnt. Ein Spaziergang durch die gepflasterten Straßen der Burgstadt ist wie eine Reise in die Vergangenheit.



Am Abend begrüßen wir Susanne und Markus aus der Oberpfalz, auf ein Gläschen Wein an Bord der Footloose, sie liegen mit ihrer Namaste hinter uns an der Hafenmole.
Samstags zieht es uns wieder weiter, wir verlassen kurz den Peloponnes und nehmen Kurs auf Spetses, eine Insel südlich der Halbinsel Argolis im Argolischen Golf und Teil der Inselgruppe Saronische Inseln.
Hallo ihr Lieben, super blog! Liegen gerade hier in lavrio und nicos versucht was zu arrangieren. Mal sehen was sich ergibt. Vielen dank für den kontakt. Am montag müssen wir zurück nach D.
Lg, susanne&markus
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Danke für die Blumen 😉Euch eine gute Heimreise, wir sehen uns sicher wieder 🤗
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